Recherche für ein neues Kapitel

31. August 2006, 22:41 Uhr Martin

Wenn ich ein neues Kapitel beginne, verbringe ich die ersten Tage nahezu ausschließlich mit dem Planen der Kapitelstruktur und dem Sortieren, was alles hinein gehört und was eher nicht. Das ist zwar oft recht ermüdend, weil man noch so wenig Konkretes in der Hand hat, aber der sinnvolle Aufbau ist einfach das A und O eines Kapitels.

»So isses« vs. »so machstes«

In unserem Buch verfolgen wir einen benutzerorientierten Ansatz, das heißt, wir möchten Joomla aus Anwendersicht erklären, und nicht unbedingt, wie das System intern aufgebaut ist. Genau das ist nämlich das Problem, das bei technischer Literatur häufig auftritt: Sie wird von Technikern für Techniker geschrieben. Das spiegelt sich häufig in den Inhaltsverzeichnissen der Bücher und Dokumentationen wider (von den Texten einmal ganz zu schweigen).

Doch nicht jeder Leser ist ein Techniker und kommt mit einer reinen Funktionsbeschreibung klar! Fakten, die für einen Experten selbstverständlich sind, erwähnt der Techniker in seinem Buch nicht, obwohl der unbedarfte Leser diese dringend fürs Verständnis benötigt. Auf der anderen Seite werden Prinzipien erklärt, die für den Anwender nicht von Belang sind und die den Text unnötig aufblähen.

Um möglichst anwenderorientierte Informationen zu liefern, versuchen wir, uns in den Anwender hineinzuversetzen und seine Fragestellungen und Probleme zu berücksichtigen. Für uns ist es deshalb geradezu Pflicht, auch in den entsprechenden Foren herumzustöbern und die Wissenslücken der Joomla-Anfänger zu identifizieren, damit wir die Knackpunkte bereits im Vorfeld gezielt behandeln können. Nicht leicht das Ganze, denn es gibt so wahnsinnig viele Joomla-Newbies, die täglich ganze Foren vollposten, sodass man schnell die Übersicht verliert. Respekt für all die Foren-Admins, die dabei die Nerven behalten! :-)

Wer A sagt, muss auch B sagen

Beim Planen des Kapitelaufbaus machen wir uns außerdem Gedanken, wie zusammengehörige Inhalte sinnvollerweise gruppiert und in welcher Reihenfolge die Konzepte aufgebaut werden. Dem Leser soll alles auf dem Silbertablett serviert werden. All das, was gerade relevant ist, soll er schön der Reihe nach erfahren. Das bedeutet, dass manches an Ort und Stelle erklärt werden muss (dafür dann woanders nicht), aber auch wohin er bei tiefergehenden Fragen verwiesen wird, schließlich will man nicht alles fünfmal erklären.

Nun ja, keiner hat behauptet, dass das Bücherschreiben ein leichter Job ist. Und um Helmut Kohl zu zitieren: »Entscheidend ist, was hinten rauskommt.« ;-)

Thema: Buch, Technische Redaktion
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